Das Tonalibus-Update vom August 2021 berührt zunächst kurz das neue Album Tonalibus A, B, & C. Dann stellt es ein neues persönliches und zwei neue kooperative Tonbeispiele vor. Weiter geht es um die gegenwärtige Erweiterung des Tonalitäten-Katalogs. Es handelt sich da um eine fortlaufende Arbeit verbunden mit kontinuierlichen Studien und Experimenten mit Obertönen, einschliesslich reziproken, inversen und genesteten Beziehungen.
Tonalibus A, B, & C – das veröffentlichte Album
Das Album Tonalibus A, B, & C mit seinen einunddreissig persönlichen Klangbeispielen von Ulrico ist weltweit auf vielen Musik-Plattformen verfügbar, z.B. Spotify, YouTube Music, Apple Music, Deezer und mehr. Links zu den wichtigsten Plattformen und eine detaillierte Auflistung der Tracks findest du im Fidibus-Shop-Eintrag für das Album Tonalibus A, B, & C. Viel Freude mit diesen Klängen – Herz zu Herz, Seele zu Seele!
Neue persönliche und kooperative Tonbeispiele
“Natural harmonics gateway” – erster Schritt in einer Na-Tonalität
“Christina’s theme” – ein laufendes Projekt
"Hallo Stille" – ein Büchlein von Nicole Keller
Erweiterung des Tonalitäten-Katalogs
Der Tonalibus-Katalog der verankerten Tonalitäten wird derzeit massiv erweitert. Als Ergebnis fortlaufender Erforschung der Serie der natürlichen Obertöne hat sich eine neue Gruppe von Tonalitäten herauskristallisiert. Tonalibus gab ihnen den Namen Na-Tonalitäten, wobei Na für natürliche Obertöne steht.
Obertöne und Resonanz sind die Grundlage der Harmonie. Daher sind Na-Tonalitäten einzigartig harmonisch. Im Idealfall erstrecken sie sich über mehrere Oktaven, mindestens drei oder vier. Sie folgen der Sequenz der natürlichen Obertöne und bilden einen Bogen mit sekundären Obertönen, die in tertiäre (oder reziproke) übergehen. So führen sie zu bekannteren Tonarten. Na(türliche Oberton-) Tonalitäten und andere Ergänzungen werden bald im Tonalibus-Katalog erscheinen.
Die Suche nach diesen Tonalitäten war wie der Abbau von Erz. Immer wieder führten neue Tonalitäten zu weiteren, wie bei einer Hauptader von Erz. Und es gab auch Nebenstränge, die zu zusätzlichen Tonalitäten ausserhalb der Na-Gruppe führten, die sich für die Aufnahme in den Katalog qualifizieren. Schlussendlich führten aber alle zu bereits bestehenden Tonalitäten, was die Gültigkeit des Katalogs in seiner jetzigen Form stärkt.
Insgesamt hat dies bisher fast zwanzig zusätzliche Tonalitäten hervorgebracht, die sich für den Tonalibus-Katalog qualifizieren, einschliesslich einiger Anpassungen bestehender Tonalitätsnamen. So erhielt PentaPro oder PentaNa, die Tonalität des aktuellen Monats August, ihren zweiten Namen, PentaNa. Und die Gruppe gebündelte oder melodische Tonalitäten erweitert sich um zwei super-gebündelte Tonalitäten mit einem Schritt-Muster von fünf aufeinanderfolgenden Ganztonschritten und zwei aufeinanderfolgenden Halbtonschritten.
Die folgenden beiden Abbildungen zeigen die Gruppe der Na-Tonalitäten und ihren Haupt-Modulations-Pfad, der vollständig der natürlichen Oberton-Serie folgt.
Die Zahlen in den obigen Abbildungen zeigen die Halbton-Positionen der Tonhöhen einer Tonalität innerhalb ihrer vertikal von oben nach unten dargestellten Oktave.
Reziproke Obertöne – faszinierende Beziehungen
Aktuelle Tonalibus-Studien befassen sich u. a. mit reziproken Obertönen. Dabei handelt es sich um spiegelbildliche oder umgekehrte harmonische Beziehungen.
Das wichtigste Beispiel dafür ist die Quarte (reine Quarte). Sie beinhaltet ihre Grundton-Oktave als primären Oberton, als ihre Quinte (reine Quinte). Die Quarte selbst ist jedoch lediglich der vorletzte Ton des abendländischen Zwölfton-Systems, der annähernd in der Serie der Obertöne als ihr einundzwanzigster Oberton und als einer der vier abweichendsten erscheint. Dennoch ist die Quarte neben der Quinte einer der beiden primären Anker einer Tonalität, denn der Grundton der Tonalität ist ihre reziproke Quinte. Tonalibus nennt die Quarte den regressiven Tonalitäten-Anker, weil sie aufzeigt, woher eine Tonalität kommt. Die Quarte schafft gewissermassen den Grundton. Aber dann muss sie sich damit abfinden, dass sie eine der am wenigsten harmonischen Tonhöhen in der Oberton-Serie der entstandenen Tonalität ist. Benennen kann man dies als harmonisches Zusammenspiel der Generationen, das Thema eines früheren Blogbeitrags.
Solche Betrachtungen können dazu führen, dass man in anderen Zusammenhängen als der Musik entsprechende Harmonie-Beziehungen im Leben findet und erkennt. Aber das geht über den gegenwärtigen Rahmen von Tonalibus hinaus, und du kannst dir gern darüber Gedanken machen, soweit es für dich passt.
Ähnlich faszinierende harmonische Zusammenhänge lassen sich zwischen der grossen Sexte und der grossen Terz beobachten, oder auch zwischen der kleinen Terz und der kleinen Septime, sowie zwischen weiteren Tonhöhen. Beziehungen dieser Art gehen über blosse Konzepte hinaus. Sie beruhen auf physikalisch messbaren Beobachtungen, die reproduziert werden können. Mehr dazu folgt wohl in zukünftigen Tonalibus-Beiträgen.
Beste Wünsche zum Abschluss dieses Tonalibus-Updates
"Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort."
– Joseph Freiherr von Eichendorff, Wünschelrute, 1835