Jenseits der Dualität...

Jenseits der Dualität...
Nicht nur schwarz-weiss
Sondern höchst farbig
Nicht lediglich negativ
Noch einfach positiv
Sondern Leben lieben
Nichts Ungerades in Zorn
Sondern all die Ergänzung
Von Ungeradem und Geradem
Von Kreisen und Wellen
Und dann vor allem
Niemals je ein Ende
Ohne jeglichen Anfang
Die Harmonie der Natur
Kein Kampf mit sich selbst
Aber Frieden im Herzen
Beobachtet in jedem
Und in allen Dingen
Wie Gott sich realisiert
Selbst in jedem Moment
Jeden und alles nährt
Das Gleichgewicht hält
In der Freiheit des Geistes
Der Seele versprochen
Aber doch unerwartet
Die Loslösung von allem
Vom einzigen oder nur
Jenseits der Dualität...

“Holy sham” – eine kurze Klang-Exkursion weit hinaus – für M&M

Mixolydisch auf G, gewürzt – mehrfach Fujara und 8-saitige Gitarre – 4:25 – als Loop auf separatem Tab

Dualität und darüber hinausgehen

Es begann mit der Rebellion gegen exklusives Dogma. Die Blase hatte jahrzehntelang weitgehend standgehalten. Doch schliesslich platzte sie. Die Toleranz, andere herabzusetzen, um sich selbst grösser erscheinen zu lassen, verschwand. Ebenso wie die Bereitschaft, Auswüchse der Selbst-Verherrlichung zu beschönigen oder zu ignorieren, besonders wenn sie auf Kosten anderer gingen. Aber die Dankbarkeit übertrifft doch alles. Spirituelle Freiheit wurde wie versprochen verwirklicht. Allerdings nicht wie erwartet, sondern mit einer erstaunlichen Losgelöstheit bis hin zur scheinbaren Abtrennung und Distanzierung.

Die Essenz des liebevollen Herzens geht über die Dualität hinaus. Nicht von einer Seite zur andern, sondern alles zu einem einheitlichen Ganzen verschmolzen und fusioniert. Die Harmonie in der Natur ist göttlich. Eins ermöglicht die Existenz des Nächsten. Nagetiere und deren Raubtier-Feinde. Der Raubvogel und das Küken. Populationen halten sich gegenseitig im Gleichgewicht. Ein Wesen hilft einem andern von einem Moment zum nächsten, von einer Inkarnation zur andern. Menschen führen viele Kriege miteinander – bis der Einzelne als Individuum erkennt, dass er oder sie nur gegen sich selbst kämpft, und aufhört, um einfach in Harmonie und Gleichgewicht zu sein, in göttlicher Liebe. Jenseits der Dualität...

Jenseits Dualität war auch das Thema eines früheren Blog-Beitrags vom 25. Dezember 2020.

Schliesslich noch etwas Inspiration aus dem alten Griechenland

"Im Dialog Phaidon, da formulierte Platon seine berühmte Theorie der Formen als eigenständige und nicht-materielle Substanzen, von denen die Objekte und andere Phänomene, die wir in der Welt wahrnehmen, lediglich ein blosser Schatten sind. ... Formen sind die universalia ante res, das heisst, sie sind ideale Universalien, durch die wir die Welt verstehen können. In seinem Höhlen-Gleichnis vergleicht Platon das Erreichen des philosophischen Verständnisses mit dem Auftauchen an die Sonne aus einer dunklen Höhle, in der nur vage Schatten dessen, was jenseits dieses Gefängnisses liegt, an die Wand geworfen werden. Platons Formen sind nicht-physikalisch und nicht-mental. Sie existieren nirgendwo in Zeit und Raum, aber auch nicht im Geist oder in der Pleroma der Materie; vielmehr kann man sagen, dass die Materie sich an der Form 'beteiligt' (μεθεξις, Methexis).”
– von Wikipedia über Geist-Körper-Dualismus

Jenseits der Dualität...
Tonalibus-Assistentin Luna, die drei-beinige Katze – September 2022 – Grächwil, Schweiz