In die Tiefe der Seele

Blick in die Tiefe der Seele —
Die Oberflächlichkeit durchbrochen
Schwarz und weiss, hin zu allen Farben
Dualität neigt zum Streiten und Kämpfen
Warum nicht einfach alle zusammen
Eine so grosse Kraft der Evolution
Nicht der Fähigste oder der Stärkste
Wer am meisten zusammenarbeitet
Immer wieder neues Bewusstsein
Wie ein Phönix aus der Asche
Muss das Alte verbrennen
Oder kann's zur Seite treten
Platz für das Neue machen
Im Generation-Karussell
Nicht nur viel Müll häufen
Sondern Entfaltung Aller
Bewusstsein und Liebe
Wertschätzung und Pflege
Von sich selbst, anderen, allen
Eine gute Welt, die Heimat ist
Solche Schönheit der Natur
Gott hat die Erde erschaffen
Wir können Blumen pflanzen
Oder sie zertrampeln—allzu oft
Für Schwarz-Weiss-Ansichten
Weit verbreitet in der Menschheit
Bis man Farben wahrnehmen kann
Würdige und schätze alle zusammen
Der Geist des Lebens und der Liebe
Ganz frei jenseits jeder Oberfläche
Grosse runde Augen, weit offen
Blick in die Tiefe der Seele.

“HexaNa Gita” – harmonisches Six-Pack

HexaNa mit einem Hauch ClusterPro / LydDorisch (auch bekannt als akustische Skala oder Lydisch dominant) – 8-saitige Gitarre und Tanpura – 3:19 – als Loop auf separatem Tab (oder via Rechts-Klick, falls vorhanden)

Die Tonalität HexaNa ist insofern bemerkenswert, als ihre Tonhöhen die ersten sechs Obertöne oder Oberschwingungen ihres Grundtons sind. Obwohl unser Gehör nur die ersten paar Obertöne eines Grundtons mit relativer Klarheit wahrnehmen kann, tragen weitere Obertöne oder Harmonische viel zum Gefühl und zur Klangfarbe eines Klangs, eines Instruments oder einer Komposition bei.

Die ersten sechs Harmonischen oder Obertöne in ihrer unterschiedlichen Reihenfolge sind: 1) Grundton, 2) Quinte, 3) grosse Terz, 4) kleine Septime, 5) grosse Sekunde und 6) Tritonus. Die tatsächliche Reihenfolge ihres Erscheinens in der Reihe der Obertöne zeigt ihr Vorkommen und ihre relative Bedeutung: 1) Grundton, 2) Oktave, 3) Quinte, 4) Oktave, 5) grosse Terz, 6) Quinte, 7) kleine Septime, 8) Oktave, 9) grosse Sekunde, 10) grosse Terz, 11) Tritonus, 12) Quinte, usw. Innerhalb der ersten zwölf Obertöne kommt also der Grundton oder die Oktave viermal vor, die Quinte dreimal, die grosse Terz zweimal; und die kleine Septime, die grosse Sekunde und der Tritonus erscheinen jeweils nur einmal und in dieser Reihenfolge mit abnehmender Bedeutung.

Der Tritonus – der sechste unterschiedliche Oberton

Allgemein wird in der westlichen Musik der Tritonus, der sechste Oberton in ihrer unterschiedlichen Tonfolge oder der elfte Oberton in ihrer Erscheinung, eher unterdrückt. In exakter Stimmung passt er nicht gut in das Schema der temperierten Zwölfton-Stimmung. Daher schlagen die Hämmer eines Klaviers ihre Saiten offenbar genau und absichtlich an der Stelle an, an der dieser Oberton entsteht, um ihn zu unterdrücken.

Schliesslich, von Wikipedia ein historischer Blick auf den Tritonus:
“Der Tritonus ist ein unruhiges Intervall, das in der abendländischen Musik vom frühen Mittelalter bis zum Ende der Zeit der gemeinsamen Praxis [der Epoche des tonalen Systems, etwa bis 1900] als Dissonanz eingestuft wurde. Dieses Intervall wurde häufig vermieden... wegen seiner dissonanten Qualität... Bis zum Ende der Renaissance wurde der Tritonus als instabiles Intervall angesehen und abgelehnt... Der Name diabolus in musica (lateinisch für ‘der Teufel in der Musik’) wurde auf das Intervall angewandt... es wurde als ‘gefährliches’ Intervall bezeichnet... Diese ursprüngliche symbolische Assoziation mit dem Teufel und seine Vermeidung führten dazu, dass die westliche kulturelle Konvention den Tritonus als Hinweis auf das ‘Böse’ in der Musik ansah.”
— Dies ist ein Beispiel dafür, wie die Menschen immer wieder in eine Verstrickung mit der Dualität fallen, indem sie trennen und ausschliessen, anstatt zu vereinen und zu umarmen, was vor uns ist.

Weil. Deshalb. Weiter. Dennoch. Die Tiefe der Seele...

In die Tiefe der Seele
Füsse im Gletscher-Schmelzwasser kühlen – Okt. 2022 – Öschinensee, Schweiz – Foto: Karin Gsöllpointner