Kannst du das?

Kannst du das?
Noch, nach allem
Oder ist bereits
Alles getan?
Es ist soweit
In jedem Moment
Hier und Jetzt
Leben und Liebe
Bitte keinen Hass
Und kein Urteil
Einfach sein
In den Armen
Des Göttlichen
Mit dem Strom
Licht und Ton
So bewusst
Wie möglich
Unerschrocken
Von Widerstand
Die Kraft gebend
Aufrecht zu stehen
Und vorwärts zu gehen
Um die Ecke zu gucken
Wie ein kleines Kind
Neugierige Seele
Findet, was ist
In der Stille.

“Doula’s song and silence” – für eine neue Generation

Nahtod-Erfahrung – kannst du das?

“Eine Nahtod-Erfahrung ist weder einmalig noch aussergewöhnlich. Solche Erlebnisse sind nicht selten; jeder hat sie schon einmal erlebt, womöglich ohne es zu merken. Die Streifung eines Lieferwagens, der zu dicht am Fahrrad vorbeifährt, der müde Mediziner, der feststellt, dass eine Dosierung ein letztes Mal überprüft werden sollte, der Fahrer, der zu viel getrunken hat und sich nur widerwillig dazu überreden lässt, die Autoschlüssel abzugeben, der verpasste Zug, nachdem du den Wecker verschlafen hast, das Flugzeug, das du nicht erwischt, das Virus, das du nie eingeatmet hast, der Angreifer, dem du nie begegnet bist, der Weg, den du nicht gegangen bist.

“Wir alle wandeln in einem Zustand der Unachtsamkeit umher, leihen uns unsere Zeit, beanspruchen unsere Tage, entkommen unserem Schicksal, schlüpfen durch Schlupflöcher, ohne zu wissen, wann die Axt fallen könnte. Thomas Hardy schreibt über Tess Durbeyfield: ‘Es gab noch ein anderes Datum ... das ihres eigenen Todes; ein Tag, der schleichend und ungesehen zwischen all den anderen Tagen des Jahres lag, der kein Zeichen oder Geräusch von sich gab, wenn sie ihn jährlich überschritt, aber nicht weniger sicher da war. Wann war er?’

“Wenn du dir dieser Momente bewusst bist, werden sie dich verwandeln. Du kannst versuchen, sie zu vergessen, dich von ihnen abzuwenden, sie abzuschütteln, aber sie werden in dich eingedrungen sein, ob du es willst oder nicht. Sie werden sich in dir einnisten und Teil dessen werden, was du bist, wie ein Herz-Stent oder eine Schraube, die einen gebrochenen Knochen zusammenhält.”

– “I am, I am, I am – Seventeen Brushes with Death”, Maggie O'Farrell, S. 31-32

Nahlebens-Erfahrung – du kannst das!

“Ich halte mich für einen Glückspilz, der dem Schicksal entgangen ist, das die Ärzte für mich bestimmt hatten. Ich wurde mit Kleeblättern überschüttet, meine Taschen füllten sich mit Hasenfüssen, ich fand den Topf voll Gold am Ende eines jeden Regenbogens. Ich hätte mir nicht mehr vom Leben wünschen können, denn ich wurde vor dem bewahrt, was hätte sein können. Ich hätte dort im Krankenhaus sterben können, bin es aber nicht. Ich hätte zu einem Leben im Rollstuhl verurteilt werden können, wurde es aber nicht. Ich bin nur knapp an einem schweren Schicksalsschlag vorbeigeschrammt – tatsächlich sogar an vielen.”

– “I am, I am, I am – Seventeen Brushes with Death”, Maggie O'Farrell, S. 241

Dreibeinige, proaktive Träumerin Luna