– Karma –
Ursache und Wirkung
Aktion und Reaktion
Was erblüht
Und was verwelkt
In unserem eigenen Garten
Und in der Welt um uns herum
In unseren Beziehungen
Haltungen und Stimmungen
Ansichten und Überzeugungen
Unseren Familien und Freunden
Gemeinschaften und Nationen
Den Gattungen und Welten
In beobachtbarer Realität
Was wächst oder schwindet
Vor allem im eigenen Raum
Auch andere berücksichtigend
Um zu lernen und zu verstehen
Was geteilt wird, und was nicht
Denn wir sind hier zusammen
Manchmal gefällt's, oder nicht
So oder so, liebe oder hasse ich
Das macht einen grossen Unterschied
Dinge wachsen oder vergehen zu lassen
Also die Liebe zu nähren – oder nicht
Während in diesen dualen Welten
Streben wir nach relativer Einheit
Nehmen Gemeinsamkeiten wahr
Da manche Dinge wachsen, andere nicht
In Lebenszyklen kommen und gehen wir
Wie jedermanns Garten und Pflanzen
Viele wachsen und gedeihen gut
Einige verwelken, verrotten
Schliesslich vergeht alles
Wenn seine Zeit abläuft
So umarme ich, was wächst
Und umarme, was welkt
Ich nähre, was ich kann
Und lass den Rest los
Früher oder später
Alles zu seiner Zeit.
So arbeiten wir mit Karma
Beobachten Ursache und Wirkung
Und lernen zu verstehen
Neues Leben und Tod
Jeden Tag wieder
Bewusstsein
Entfaltet
In Liebe
Leben!
“Vajra bridge buzz” – Regenbogen-Lichtkörper-Karma
Ein paar Inspirationen aus dem alten Tibet
Vimalamitra: “Bis du die ungeborene und unsterbliche Natur der Realität erkannt hast, solltest du moralische Gebote nicht übertreten. Solange du nicht völlig jenseits der Dualität bist, achte in deinen Handlungen besonders auf Sorgfalt; handle gewissenhaft und mit Mitgefühl. Sich vorschnell zornig zu zeigen und sich wie ein Siddha [Sanskrit सिद्ध ‘Vollkommener’] zu verhalten, ohne erkannt zu haben, wie man sich selbst und andere befreit, ist ein Verbrechen gegen die [...] gewaltfreie Lehre. Wenn du weisst, wie du die Toten direkt den gesegneten [himmlischen] Feldern übergeben kannst, dann bist du frei zu tun, was du willst.”
Kumaradza stirbt: “Gib dich nicht mit endlosem müssigem Geschwätz und Suchen ab. [Du hast ...] alle Lehren, die du für die Erleuchtung in diesem Leben brauchst; was sonst könntest du denn noch benötigen? Diejenigen unter euch, die ihre Zweifel und Unsicherheiten noch nicht überwunden haben, brauchen mehr Praxis, nicht mehr Diskussionen!” Dann sagte er nichts mehr.
Vairotsana — Der Schrei der Erkenntnis des Kuckucks: “Die Vielen weichen nie von der Einheit ab; alle Dinge sind jenseits der Konzepte, die sie betreffen. Alle geschaffenen Dinge sind jenseits der vom Verstand geschaffenen Dualität von Gut und Böse. Da alles in sich selbst vollkommen und vollständig ist, jenseits der Krankheit des mühsamen Strebens, kann man mühelos in die unmittelbare Gegenwart versunken bleiben.”
Padampa Sangyay: “Das, was gar nichts ist, verwandelt sich in unzählige Formen. Wenn du der einen essenziellen Natur in all ihren Erscheinungsformen gewahr wirst, erkennst du die Nicht-Dualität.”
— The snow lion’s turquoise mane: Wisdom tales from Tibet, Surya Das, S. 170-177