Könnte es so einfach sein?

Wer ist überhaupt interessiert? Es gibt so vieles, eine solche Fülle von Aussagen überall!

Was ist es wert, gesagt und weitergegeben zu werden? Und wer könnte daran je interessiert sein? Um das herauszufinden, muss man das Risiko eingehen, etwas anzubieten, es für alle sichtbar darzustellen. Und trotzdem, so wie es dem menschlichen Rahmen entspricht, mag etwas von höchster Qualität sein, aber wenn es nicht den Nerv der Zeit trifft und Aufmerksamkeit auf sich zieht, kann es einfach verkümmern – es sei denn, dass man in dem Masse Feuer und Flamme ist, dass es keines äusseren Ansporns bedarf, um zu kreieren und zu existieren.

Dann stellt sich die Frage, was daraus wird, wohin es geht, wenn man weitergeht. Wird es etwas geben, das überlebt? Wird es andere geben, die die Fäden und die Zügel in die Hand nehmen? Es spielt eine Rolle, und doch tut es das nicht! Denn die Erfüllung des Zwecks liegt im gegenwärtigen Augenblick, nicht in der Zukunft und auch nicht in der Vergangenheit. Die Erfüllung liegt im Jetzt. Alles ist im gegenwärtigen Augenblick. Sonst gibt es nichts. Das klingt ziemlich absolut. Könnte es so einfach sein?

RegSem-2 8-16
7-saitige Gitarre (zwölf minus fünf)

Ein Drehpunkt nach dem andern

Ein Drehpunkt der Harmonie nach dem andern. Alles im gegenwärtigen Moment. Fange klein an – in Schritten. Probiere etwas Neues. Nicht alles auf einmal. Aber stetig. Mit Fokus und Flexibilität. Es ist eine Ehre, ein Privileg, sich in spiritueller Freiheit aufzuhalten. Der Zweck wird im Jetzt erfüllt. Der Rest ist kaum so relevant. Schaffen ist das Ziel der Schöpfung. Dann lässt man es am besten so bleiben, wie es ist. Mach weiter im Fluss von allem. Lass los, was war. Geniesse das Jetzt als das, was es ist. Was gibt es denn sonst überhaupt noch?

Illusionen gibt es viele. "Smoke and Mirrors" machen einen Grossteil der menschlichen Gesellschaft, ihrer Interaktion und Politik aus – alle Arten von Beziehungen. Nahestehende, liebe Menschen halten zusammen. Wohlwollen und Liebe tragen den Tag, tragen das Leben in Harmonie. Je mehr, desto besser. Aber diese physische Welt ist durch Dualität und Nahrungsketten gekennzeichnet. Was isst du? Und was frisst dich? In der Grösse liegt Macht. Das Grosse kann das Kleine zertreten, es sei denn, es ist so klein, dass es ins Grosse hineinkommen kann. So hat das Kleinste denn mehr Kraft als das Grosse. Wir neigen oft dazu, dies zu übersehen.

2016-11 Retz
Retz, die Hauptstadt der Venus? – Foto: Hans-Ruedi Widmer

Vielleicht singend oder tanzend

*
Es gibt genug.
Und trotzdem gibt es immer noch mehr.
Nie zu wenig.
Und nie zu viel.
Auch wenn es nur wenige so sehen.
Die meisten sehen einerseits nicht genug,
und andereseits zu viel.
Aber wirklich, es gibt ein Gleichgewicht.
Es ist in jedem Moment neu und anders.
Es bleibt nie dasselbe.
Es fliesst – im Fluss.
Er klingt – im Klang.
Es leuchtet – im Licht.
Es liebt – in der Liebe.
**
Viele zögern, bevor sie um eine Ecke biegen.
Im Versuch, nach vorne zu schauen und zu sehen, was da ist.
Dann wage einzutauchen und zu sehen, was wirklich da ist.
Oder ziehe dich zurück und frage dich, was es hätte sein können.
Freilich ist es vorzuziehen, voran zu schreiten.
Und herauszufinden, zu erforschen, zu erfahren.
So kann man wirklich wissen.
Und dann schweigen.
Denn es gibt nichts zu diskutieren.
Es ist, was es ist.
Jemand, der dies noch nicht erlebt hat
kann spekulieren und sich fragen, was es sein könnte.
Aber einmal erlebt, hat es keinen Sinn
weiter zu spekulieren;
noch bringt es viel
für die, die sich noch zurückhalten
um eine Ecke zu biegen,
ausser zur Ermutigung
vorwärts zu gehen und nicht zurückzuweichen,
weiter zu erforschen und herauszufinden
für sich selbst und für alle.
***
Nicht um viel zu sagen,
sondern um zu sein,
lächelnd,
vielleicht singend oder tanzend.
****

Das Ganze – nicht das Fehlende

Manchmal muss früher oder später eine Lücke geschlossen, gestopft oder anderweitig behandelt werden – wenn man das Ganze verwirklichen will. Etwas Fehlendes, ein Loch kann ignoriert werden. Die Chancen stehen aber gut, dass es dann grösser wird und man hineinfallen könnte. Bei einem grossen Loch könnte Hilfe nötig sein, um wieder herauszukommen, wenn man hinein gestolpert ist. Jeweils steht Hilfe zur Verfügung – so viel wie nötig, nicht mehr und nicht weniger. Das Leben und die Liebe sind genau bemessen, wie es die Seele von jenseits der Dualität erkennen kann.

Es gibt weder Gut noch Böse. Das ermöglicht es, das Gute vom Schlechten, das Schlechte vom Guten besser zu trennen. Gleichzeitig kann man erkennen, dass das Böse im Guten und das Gute im Bösen ist, solange es oder man in der Dualität verweilt. Deshalb ist es ein erstrebenswertes Ziel, über die Dualität hinauszugehen, besonders wenn man in ihr lebt.

das Ganze - nicht das Loch
Chnübeli – Januar 2019

Alles war eins

Es war ein nützliches Paradox, das Tempo zu verlangsamen, um mehr zu erreichen, um soweit möglich aufzuholen. Sich um eine Sache zu kümmern, bedeutete jedoch, sich nicht um eine andere zu kümmern – um alle anderen. So schien es immer etwas anderes zu geben, das sich ansammelte, wenn man sich um etwas kümmerte. Es sei denn, die eine Sache wurde alles, und alles war eins.

Baum - alles war eins