Die Lektion Mensch zu sein

Jeder hat seine Veranlagung, seine hellen und seine schattigeren Seiten. Das ist das Dasein als Mensch.

Ein spiritueller Meister erwähnte einmal, dass alles gut ist, wenn man sich daran erinnert, dass man nicht immer gut eingestimmt ist – und dann ein Kanal für das Negative. Da stellt sich die Frage, ob man dies auf andere und inwieweit auf sich selbst anwendet? Denn es erscheint von wenig Wert, wenn man es nicht zuerst auf sich selbst anwendet. Schliesslich fängt jeder bei sich selbst an, der sogenannten ersten Person, dem Ich. Wenn es um die Verteilung von Geschenken oder Vorteilen irgendeiner Art geht, dann möchte das Ich in der Regel soweit möglich einen Löwenanteil. Und alle andere dürfen dann einfach das erhalten, was noch übrig ist.

Dies kann ein gutes Anzeichen sein für ein Gleichgewicht im Leben und Handeln, in Haltung und Ausdruck – oder dessen Mangel.

Man kann davon träumen oder danach streben, eine Art Meister zu werden. Aber es scheint, dass der einzige Weg, dorthin zu gelangen, darin besteht, zu wissen, dass man es nicht ist. So taucht die alte Falle des einzigen Weges wieder auf – und das Paradox, sein zu wollen, was man nicht ist, nicht zu sein, wer man ist. Warum nicht einfach sein, wer man ist? Und loslassen, nicht zu sein, wer man nicht ist? Wie auch immer, dies erscheint zu offensichtlich!

Dies scheint der Kern der Erfahrung zu sein, die Lektion Mensch zu sein.

Der richtige Zeitpunkt – jetzt

Der Fluss, die Kraft, Gottes Liebe schafft den Moment in jeder Hinsicht. Und so macht man und ist man. Alle tun und sind. In der Verantwortung mitzumachen, wie und wo sich einzusetzen. Man tut, was man kann. Gemeinsam wird es zu dem, was alle können und sind, wenn alle tun, was sie können – sein. Führung und Einvernehmen öffnen den Weg, zusammen mit dem Akzeptieren der Verantwortung, der Segnungen und Herausforderungen, wie sie sind und wie jeder ist – wie alle sind.

Im Fluss, in der Kraft, in der Liebe Gottes – im gegenwärtigen Augenblick, in jedem Augenblick, hier und jetzt. Harmonische Drehpunkte mit allem ausgerichtet so gut wie möglich, primäre und sekundäre Anker, Realisations-Verschiebungen zwischen Ebenen und Welten von Bewusstsein und Handlung, exakte Angaben zur Einstimmung, grundlegende Konzepte so gut dargestellt wie möglich, und viele verankerte Tonalitäten mit individuellen Merkmalen – alles verdient und der Preis bezahlt in Form der Liebe und Arbeit, der Konzentration und Freiheit, so gut wie möglich gepflegt, erwählt zu unterstützen, zu entwickeln und zu entfalten, und schliesslich zum richtigen Zeitpunkt weiterzugeben – jetzt.

K-d'A 2020-06x
Chaux-d'Abel – Juni 2020 – Foto: Sabina Haas

Habe ich's dir jemals gesagt?

Habe ich dir jemals gesagt
wie schön du bist,
wie wunderbar und besonders?
Und dass ich dich liebe?

Worte mögen kitschig klingen.
Aber Taten,
wie ein Lächeln oder ein Blick
tief in die Augen des anderen,
kann all das ganz gut vermitteln.
Zuweilen zu Tränen gerührt –
ein kleiner Tropfen der Essenz
des liebenden Herzens.

Ja, ich liebe dich
und sehe dich in all deiner Schönheit.
Oft ist es versteckt
oder kommt verkehrt heraus
wenn überhaupt.
Aber dann erfahren wir mehr davon.
Schritt für Schritt.
Und eine weitere Lektion
ist schon bereit und wartet.
Immer weiter und so fort.
Sobald etwas verarbeitet ist,
taucht bereits das nächste auf.
So ist der Fluss des Lebens
und die göttliche Liebe
im gegenwärtigen Moment
bis in alle Ewigkeit.

Zyklen innerhalb von Zyklen,
Spiralen, die sich gegenseitig ergänzen
in harmonische Drehpunkte,
um darauf hingewiesen zu werden
gegenseitig
wenn immer möglich –
von Seele zu Seele,
von Herz zu Herz.

Geeignete Worte fehlen.
Trotzdem ist es gut, zu reden,
zu schreiben, zu kommunizieren,
weiterzugeben, was möglich ist.
Es ist durch das Geben,
dass wir empfangen können
mehr – Liebe,
das Wesen des Göttlichen.

Habe ich's dir jemals gesagt?
Und habe ich dir jemals gesagt, dass der harmonische Drehpunkt in zwei sich überschneidenden Spiralen für Tonalibus grundlegend ist?