Zeit in Hülle und Fülle

Zeit in Hülle und Fülle
Und doch so knapp für viele
In ihrer äusseren Existenz hier
Wo Dinge beginnen und enden
Während im Herzen von allen
Eine Quelle von Klang sprudelt
Eine Säule aus strahlendem Licht
Die wir sehen und hören können
Wenn voll von Stille und Ruhe
Am Punkt innerer Harmonie
Die ins Äussere überschwappt
Um in der Welt geteilt zu werden
Als heilender Balsam der Liebe.
Wer bist du? Und wer bin ich?
Entfalte Bewusstsein als Seele
Öffne alle Fenster und die Tür
Atme die frische, kühle Luft
Komm hinaus und spiel mit
Jenseits nur etwas einzuladen
So spring in den Fluss, ganz frei
Im Strom von Leben und Liebe
Der dich trägt – uns alle trägt
Ob wir uns nun selbst sehen
In einer Schachtel oder Kugel
Jeder kann wohl ausschlüpfen
Einschränkende Winkel ablegen
Spirit, das Göttliche umarmen
Und vor allem umarmt bleiben
Hier und jetzt leben und lieben!

“Ophiuchus” – der Schlangen-Träger

ReachMix – fretted Vichitra-Vīṇā, Tanpura, grosser Gong – 10:00

"Komm", sagte die Schildkröte, die so viel Zeit hatte...

Es gibt ein ganz grosses Geheimnis.
Alle Menschen kennen es,
alle haben daran teil,
aber die wenigsten
denken je darüber nach.
Dieses Geheimnis ist die Zeit.

(Text und Zeichnung unten von Karin Gsöllpointner)

Zeit in Hülle und Fülle

Wo bischt?

Wo bischt?
Was machischt?
Wi geit’s dier?
Chusch mit
Ufnes Reisli
Chaisch losla
Jeda Horizont
U nüui finde
Wi no nie
Um ging umhi
Hie aazcho
Wi due bischt
Wär halt so
Wenn u wo
Hie u da
Willkomme
Due un iech
Är, äs u alli
Eifach zäme
Ufme Reisli
Vo Wort
Ton u Klang
Zum Gniesse
Entschpane
U Beläbe
Im Bewusstsi
Wo wier si
I Dankbarkeit
U Liebi.

Wo bist du?
Was tust du?
Wie geht es dir?
Kommst du mit
Auf eine Reise
Kannst loslassen
Jeden Horizont
Und neue finden
Wie nie zuvor
Immer wieder
Hier ankommen
Wo du gerade bist
Wer auch immer
Wann und wo
Hier und jetzt
Willkommen
Du und ich
Sie, er und alle
Einfach zusammen
Auf einer Reise
Von Worten
Ton und Klang
Zum Geniessen
Entspannen
Und Beleben
In vollem Bewusstsein
Wo wir sind
In Dankbarkeit
Und die Liebe.

“Wo bischt? – Où es-tu ? – Dove sei? – Where are you? – Wo bist du?”

Schweizerdeutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Deutsch – Spoken-Word – 4:50

Worte der Weisheit – wo bist du?

“Wie auch immer das System der Repräsentation oder Delegation [eines] religiösen Systems gestaltet ist, es führt notwendigerweise zu einer Entfremdung von der Freiheit der individuellen Seele. Alle Religionen benutzen Körper, Geist und Seele, denn die Art und Weise, wie sie nach Macht streben, ist ausnahmslos eine Form des Absolutismus.”

– Das Shariyat-Ki-Sugmad, Buch eins, Kapitel 9, Paul Twitchell

Wo bischt?
Wegweiser ohne Beschriftung, die in ähnliche, aber doch verschiedene Richtungen weisen? – Mai 2023 – Chanhssen, MN

Konzepte geben den Ton an

Konzepte geben den Ton an
Sie zeigen, was man weiss
Und dann auch was nicht
Schliesslich ist Erfahrung
Das, was die Welt formt
Individuell zu Beginn
Schliesslich kollektiv
Nachhaltigkeit als Ziel
Mehr als nur Überleben
Nicht nur die Stärksten
Sondern Zusammenarbeit
Zählt in der Tat am meisten
Zum Ausgleich und Aufbau
Was jetzt so notwendig ist
Denn Stille und Harmonie
Kann jeden Aufruhr beruhigen
Auch wenn es unmöglich erscheint
Es gibt in der Tat immer einen Weg
Gemeinsam im Leben und in Liebe
Trotz – oder doch gerade wegen
Allen Streitigkeiten und Kriegen
Ist der Wettbewerb so nutzlos
Durch den direkten Vergleich
Beim zusammen Arbeiten
Mit relativer Harmonie
Die Waage auszugleichen
Jedes Schicksal auszuleben
Und den Moment zu geniessen.

“Future past lives” – eine herzliche Blues-Erinnerung wiederbelebt

Phrygisch – zweifach 6-saitige Gitarre – 5:15

Konzepte, Säulen von Licht und Klang geben den Ton an

“Die Lichtsäule, die aus der Mitte der Kuppel herniederstrahlte, war nicht nur zu sehen – Momo begann sie nun auch zu hören!
Anfangs war es wie ein Rauschen, so wie vom Wind, den man fern in den Wipfeln der Bäume hört. Aber dann wurde das Brausen mächtiger, bis es dem eines Wasserfalls glich oder dem Donnern der Meereswogen gegen eine Felsenküste.
Und Momo vernahm immer deutlicher, dass dieses Tosen aus unzähligen Klängen bestand, die sich untereinander ständig neu ordneten, sich wandelten und immerfort andere Harmonien bildeten. Es war Musik und war doch zugleich etwas ganz anderes. Und plötzlich erkannte Momo sie wieder. Es war die Musik, die sie manchmal leise und wie von Fern gehört hatte, wenn sie unter dem funkelnden Sternenhimmel der Stille lauschte.”

– Momo, die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte, Micheal Ende, S. 183

Wo Konzepte und Wünsche geformt werden, um wahr zu werden

Konzepte geben den Ton an
Einsiedelei St. Verena, bis heute von einem echten Einsiedler unterhalten – April 2023 – bei Solothurn, Schweiz

Was kommt heraus

Was kommt heraus
Wenn du deinen Mund öffnest
Deine Stimme erhebst, es fliessen lässt
Vom Inneren und auch vom Äusseren
Wohin es auch geht mit dem Strom
Der Leben, Liebe und Freiheit schenkt
Geschätzt und unversehrt zu bleiben
Anstatt begrenzt durch Gedanken
Haltungen, Regeln und Vorschriften
Was eigentlich im Herz immer frei ist
Das Abenteuer des inneren Friedens
Egal, welcher Aufruhr wüten mag
Im Äusseren alle herausfordernd
Als göttliche Seele aufzuwachsen.

“Once upon a time” – wieder und immer noch auf dem Weg

Phrygisch auf E – 6-saitige Gitarre, 7-saitige Gitarre, kleiner Gong – 5:09

Vieles kommt heraus, wenn man zuzuhören weiss

“Was die kleine Momo konnte wie kein anderer, das war: zuhören. Das ist nichts Besonderes, wird nun vielleicht mancher Leser sagen, zuhören kann doch jeder.
Aber das ist ein Irrtum. Wirklich zuhören können nur ganz wenige Menschen. Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war ganz und gar einmalig.
Momo konnte so zuhören, dass dummen Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken kamen. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf solche Gedanken brachte, nein, sie sass nur da und hörte einfach zu, mit aller Aufmeksamkeit und Anteinahme. Dabei schaute sie den anderen mit ihren grossen, dunklen Augen an und der Betreffende fühlte, wie in ihm auf einmal Gedanken auftauchten, von denen er nie geahnt hatte, dass sie in ihm steckten.
Sie konnte so zuhören, dass ratlose oder unentschlossene Leute auf einmal ganz genau wussten, was sie wollten. Oder dass Schüchterne sich plötzlich frei und mutig fühlten. Oder dass Unglückliche und Bedrückte zuversichtlich und froh wurden. Und wenn jemand meinte, sein Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos und er selbst nur irgeneiner unter Millionen, einer, auf den es überhaupt nicht ankommt und der ebenso schnell erstzt werden kann wie ein kaputter Topf – und er ging hin und erzählte alles das der kleinen Momo, dann wurde ihm, noch während er redete, auf geheimnisvolle Weise klar, dass er sich gründlich irrte, dass es ihn, genauso wie er war, unter allen Menschen nur ein einziges Mal gab und dass er deshalb auf seine besondere Weise für die Welt wichtig war.
So konnte Momo zuhören!”

– Momo, die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte, Micheal Ende, S. 16-17

Guten Morgen! – Was kommt heute heraus?

Was kommt heraus
Strahlender Himmel, Sonnenaufgang und ein grosser Baum, der zu spriessen beginnt – April 2023 – Grächwil, Schweiz

Wie kann man echt sein

Wie kann man echt sein
In einer unechten Welt
Verwöhnt, verdorben
Von grossem Reichtum
Auf Arme hochgestappelt
In Gier nach Ausbeutung
Auf Profit ausgerichtet
Von Katastrophen
Und Knappheiten
Streit und Krieg
Wo auch immer
Dreh dich rundum
Durchbrich die Decke
Und auch den Boden
Ebne alle Schranken
Rund um die Seele
Schlüpf hinaus
In die Freiheit
Lieber wirklich
Statt wie vorher
Nur eine Karotte
Ausser Reichweite
So nahe baumelnd
Um drin zu bleiben
Im engen Corral
Unterm Himmel
Unendlich blau
Ein Herz der Liebe.

“Holy sham” – eine kurze Klang-Exkursion weit hinaus

Mixolydisch auf G, gewürzt – mehrfach Fujara und 8-saitige Gitarre – 4:25 – als Loop auf separatem Tab

Wie kann man echt sein? – Immer hier!

“Du brauchst keine Angst zu haben, … wir wollen dich nicht vertreiben. Wir wollen dir helfen.”
Momo nickte stumm, aber noch nicht ganz überzeugt.
“Du sagst, dass du Momo heisst, nicht wahr?”
“Ja.”
“Das ist ein hübscher Name, aber ich hab ihn noch nie gehört. Wer hat dir denn den Namen gegeben?”
“Ich”, sagte Momo.
“Du hast dich selbst so genannt?”
“Ja.”
“Wann bist du denn geboren?”
Momo überlegte und sagte schliesslich: “Soweit ich mich erinnern kann, war ich immer schon da.”

– Momo, die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte, Micheal Ende, S. 11

Wie man es schafft, echt zu sein – das Alte neu repariert

Wie kann man echt sein
Skulpturen vergangener und gegenwärtiger Leben von Uli Sacchet und seinen beiden Söhnen, sowie eine aus Ebenholz von Gabun