Jenseits des Punkts, von dem es kein Zurück mehr gibt

Wenn man über den Punkt hinausgeht, an dem es kein Zurück mehr gibt, kann man nur noch weitergehen, weiter und immer weiter. Ein gegebenes Versprechen ist es, nicht aufzugeben, sondern auf jeden Fall weiterzugehen. So kann man vielleicht ausgeschlossen, geächtet, verbannt werden – es spielt keine Rolle. Man kann verachtet oder verehrt werden – es gibt kaum einen Unterschied. Der eigene Raum ist der eigene, er war es immer und wird es immer sein.

Faszinierend aber ist die gegenseitige Überschneidung mit anderen, was in den gemeinsamen Raum gestellt, mitgeteilt und weitergegeben werden kann. Dies erschliesst den überwältigenden Reichtum dessen, was jeder darbietet, und die Herausforderung der Auswahl was zu erforschen.

Was ist es wert, was hebt an und heilt? Wer gibt mehr und nimmt weniger? Was ist im Gleichgewicht und in Harmonie? Wer sieht das Glas halb voll und wer halb leer? Und wer ist glücklich, einfach nur ein Glas zu haben?

Dankbarkeit ist am besten für alles, was es gibt; und Verschwiegenheit schützt. Aber sich zu Wort zu melden ermöglicht es, Einsichten und Erfahrungen weiterzugeben und auszutauschen, gemeinsam zu erforschen, und für alle und jeden Einzelnen, im Leben und in der Liebe voranzukommen und zu sehen, wie Gott jeden Moment verwirklicht.

Blausee
Blausee – Juli 2020 – Foto: Sabina Haas

Glückstag!

Glückstag!
Es ist ein neuer Moment.
Er mag mehr denn je so erscheinen.
Denn er ist es einfach.
Im Leben zu sein, in der Natur,
und auch in der Liebe,
hat seine Risiken.

Man mag sich zurückhalten, aus Angst,
oder vorwärts drängen, wie es nur geht.
Irgendwo dazwischen,
findet jeder seinen Platz
oder schlägt gar Wurzeln.
Es ist allerdings ein Gezeitenbecken.
Früher oder später
wird es wieder überflutet werden
um das Leben zu erneuern.
Daher ist es vorzuziehen
flexibel zu bleiben –
sich nirgends zu sehr zu verwurzeln.
Auch bei spirituellen Wegen oder Religion.
Aber der Einfachheit halber, hier an Orten.
Selbst die besten werden schliesslich
erschöpft im Gedränge,
wenn Regeln und Vorschriften
den gesunden Menschenverstand verdrängen,
wenn Macht und Kontrolle
Liebe und Freiheit beeinträchtigen.
So wogt das Bewusstsein
im Gezeitenbecken des Lebens,
in den niederen Welten.

Aber man kann über die Dualität hinausgehen
in die spirituellen Ebenen der Seele.
Ja, das ist durchaus möglich.
Da ist Liebe und Freiheit,
Bewusstsein und Schöpfung,
göttliches Licht und Ton.
Hier ist der Funke des Lebens
von wo jeder herkommt,
und wohin man zurückkehrt –
wo die Seele zuhause ist.

Es gibt viele Meister,
wie sie auch genannt werden,
die lehren, wie man hierhin reist,
in diesem Bewusstsein wohnt,
aktiv im Hier und Jetzt.
Aber jeder Einzelne tut dies
auf seine ganz eigene Art –
leben, lieben und schliesslich
über die Dualität hinausgehen
einschliesslich der Dichotomie
von Schüler und Lehrer –
früher oder später.
Dies schliesst aus, dass einer der beiden
seinen Weg vorwärts zu gehen
ins göttliche Bewusstsein
als einzige Möglichkeit verkündet, 
dies tun zu können.
Auch wenn für jeden
sein Weg der einzige ist
um im Moment durchzukommen
und das Göttliche zu erreichen,
das hier und jetzt gegenwärtig ist.

Dein Weg ist nicht mein Weg;
und mein Weg ist nicht deiner.
Jeder geht seinen eigenen Weg.
Das ist der Weg des Lebens,
der Seele und göttlichen Liebe.

Die Lektion Mensch zu sein

Jeder hat seine Veranlagung, seine hellen und seine schattigeren Seiten. Das ist das Dasein als Mensch.

Ein spiritueller Meister erwähnte einmal, dass alles gut ist, wenn man sich daran erinnert, dass man nicht immer gut eingestimmt ist – und dann ein Kanal für das Negative. Da stellt sich die Frage, ob man dies auf andere und inwieweit auf sich selbst anwendet? Denn es erscheint von wenig Wert, wenn man es nicht zuerst auf sich selbst anwendet. Schliesslich fängt jeder bei sich selbst an, der sogenannten ersten Person, dem Ich. Wenn es um die Verteilung von Geschenken oder Vorteilen irgendeiner Art geht, dann möchte das Ich in der Regel soweit möglich einen Löwenanteil. Und alle andere dürfen dann einfach das erhalten, was noch übrig ist.

Dies kann ein gutes Anzeichen sein für ein Gleichgewicht im Leben und Handeln, in Haltung und Ausdruck – oder dessen Mangel.

Man kann davon träumen oder danach streben, eine Art Meister zu werden. Aber es scheint, dass der einzige Weg, dorthin zu gelangen, darin besteht, zu wissen, dass man es nicht ist. So taucht die alte Falle des einzigen Weges wieder auf – und das Paradox, sein zu wollen, was man nicht ist, nicht zu sein, wer man ist. Warum nicht einfach sein, wer man ist? Und loslassen, nicht zu sein, wer man nicht ist? Wie auch immer, dies erscheint zu offensichtlich!

Dies scheint der Kern der Erfahrung zu sein, die Lektion Mensch zu sein.

Der richtige Zeitpunkt – jetzt

Der Fluss, die Kraft, Gottes Liebe schafft den Moment in jeder Hinsicht. Und so macht man und ist man. Alle tun und sind. In der Verantwortung mitzumachen, wie und wo sich einzusetzen. Man tut, was man kann. Gemeinsam wird es zu dem, was alle können und sind, wenn alle tun, was sie können – sein. Führung und Einvernehmen öffnen den Weg, zusammen mit dem Akzeptieren der Verantwortung, der Segnungen und Herausforderungen, wie sie sind und wie jeder ist – wie alle sind.

Im Fluss, in der Kraft, in der Liebe Gottes – im gegenwärtigen Augenblick, in jedem Augenblick, hier und jetzt. Harmonische Drehpunkte mit allem ausgerichtet so gut wie möglich, primäre und sekundäre Anker, Realisations-Verschiebungen zwischen Ebenen und Welten von Bewusstsein und Handlung, exakte Angaben zur Einstimmung, grundlegende Konzepte so gut dargestellt wie möglich, und viele verankerte Tonalitäten mit individuellen Merkmalen – alles verdient und der Preis bezahlt in Form der Liebe und Arbeit, der Konzentration und Freiheit, so gut wie möglich gepflegt, erwählt zu unterstützen, zu entwickeln und zu entfalten, und schliesslich zum richtigen Zeitpunkt weiterzugeben – jetzt.

K-d'A 2020-06x
Chaux-d'Abel – Juni 2020 – Foto: Sabina Haas

Habe ich's dir jemals gesagt?

Habe ich dir jemals gesagt
wie schön du bist,
wie wunderbar und besonders?
Und dass ich dich liebe?

Worte mögen kitschig klingen.
Aber Taten,
wie ein Lächeln oder ein Blick
tief in die Augen des anderen,
kann all das ganz gut vermitteln.
Zuweilen zu Tränen gerührt –
ein kleiner Tropfen der Essenz
des liebenden Herzens.

Ja, ich liebe dich
und sehe dich in all deiner Schönheit.
Oft ist es versteckt
oder kommt verkehrt heraus
wenn überhaupt.
Aber dann erfahren wir mehr davon.
Schritt für Schritt.
Und eine weitere Lektion
ist schon bereit und wartet.
Immer weiter und so fort.
Sobald etwas verarbeitet ist,
taucht bereits das nächste auf.
So ist der Fluss des Lebens
und die göttliche Liebe
im gegenwärtigen Moment
bis in alle Ewigkeit.

Zyklen innerhalb von Zyklen,
Spiralen, die sich gegenseitig ergänzen
in harmonische Drehpunkte,
um darauf hingewiesen zu werden
gegenseitig
wenn immer möglich –
von Seele zu Seele,
von Herz zu Herz.

Geeignete Worte fehlen.
Trotzdem ist es gut, zu reden,
zu schreiben, zu kommunizieren,
weiterzugeben, was möglich ist.
Es ist durch das Geben,
dass wir empfangen können
mehr – Liebe,
das Wesen des Göttlichen.

Habe ich's dir jemals gesagt?
Und habe ich dir jemals gesagt, dass der harmonische Drehpunkt in zwei sich überschneidenden Spiralen für Tonalibus grundlegend ist?